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REFLEXION - LOHNT SICH DER BLICK ZURÜCK?

Aktualisiert: 31. März 2021

Das Wort Reflexion hat seinen Ursprung im lateinischen Wort reflectere (reflecto, reflexi, reflexum), zurückbeugen, -drehen, -wenden. In der Physik ist die Reflexion eine Widerspiegelung oder ein Zurückgeworfen werden. Ein schönes Beispiel für Reflexion ist der Spiegel. Er zeigt uns das, was wir ohne seine Hilfe nicht sehen würden. Wir können plötzlich die Farbe unserer Augen erkennen, die Oberfläche der Haut, unsere Statur und so weiter. Uns werden somit die Dinge sichtbar, die die ganze Zeit da sind, aber nicht von uns gesehen werden. Und da wahrscheinlich jeder Haushalt einen Spiegel besitzt, scheint es uns wichtig zu sein, Dinge sichtbar zu machen. Was siehst du, wenn du in den Spiegel blickst?



Die gute Nachricht ist, dass derjenige, der reflektiert, sich, oder dem Team die Möglichkeit gibt, zu wachsen. Warum wachsen könnte man sich nun fragen. Nun ja, ein bislang verborgenes Bild zeigt sich und fordert uns zum Nachdenken auf. Auf den ersten Blick scheint reflektieren gar nicht so schwierig zu sein. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass wir mutig, ehrlich und offen sein müssen, um den Blick auf Themen zu richten, die wir bewusst oder unbewusst ignoriert haben, oder wir als weniger wichtig empfunden haben. Auch wenn das nicht immer so einfach ist, ist es ratsam „etwas genauer hinzusehen“. Es lohnt sich.




Um im Privatleben zu reflektieren kann man sich beispielsweise die „Warum-Fragen“ stellen. Veranschaulichen wir die Vorgehensweise an einem Beispiel: „Warum fühle ich mich gerade immer so gestresst?“ Vielleicht ist die Antwort darauf „Weil ich zu viele Termine habe und meine Freizeitgestaltung zu kurz kommt.“ Um tiefer ins Thema einzusteigen frag dich „Warum habe ich so viele Termine und warum kommt meine Freizeitgestaltung zu kurz“? Vielleicht ist hier die Antwort: „Weil ich nicht nein sagen kann.“ Oder „Weil ich glaube, dass nur ich die Termine wahrnehmen kann.“ Oder „Weil ich mich verpflichtet fühle.“ Oder, oder, oder… Um immer näher an die wahre Ursache zu gelangen, stelle immer weiter die „Warum-Frage“ bis du glaubst, dass du ein für dich ausreichendes Bild hast und nun am Kern angekommen bist. Nachdem offengelegt ist was verborgen war, kannst du nun entscheiden, ob du etwas ändern möchtest oder nicht. Als Tipp: beginne mit kleinen Veränderungen. Es lohnt sich, den Schritt zu wagen. Denn von alleine verändert sich in den wenigsten Fällen etwas.



Für Teams ist es empfehlenswert regelmäßig zu reflektieren. Idealerweise reflektiert man wöchentlich, um eine Feedback- und Lernkultur zu fördern. Aber wie soll so eine Reflexion aussehen? Es gibt unzählige Retro-Methoden. Wir stellen euch heute die „Starfish“ Methode vor.

Hierfür malt ihr einen „Starfish“ (siehe Bild), sodass 5 „Räume“ entstehen. Diese füllt ihr mit den Kategorien START, STOP, MORE, LESS, KEEP. Hinter den Wörtern verbirgt sich folgendes:




START: Womit sollten wir unbedingt beginnen?


STOP: Womit müssen wir unbedingt aufhören?


MORE: Was lief gut und sollten wir in der nächsten Woche mehr machen?


LESS: Was lief nicht so gut und sollten wir in der kommenden Woche weniger machen?


KEEP: Was lief super und sollten wir beibehalten?




Und so ist der Ablauf:

Bevor ihr mit der Retro beginnt, vergegenwärtigt euch die „Prime Directive“. „Unabhängig davon was wir entdecken werden, verstehen und glauben wir aufrichtig, dass in der gegebenen Situation, mit dem verfügbaren Wissen und Ressourcen und unseren individuellen Fähigkeiten, jeder sein Bestes getan hat.“


Stelle dem Team anschließend eine Frage, die ihr beantworten möchtet. Beispielsweise: „Wie lief unsere Zusammenarbeit letzte Woche?“

Das Team bekommt nun 5 Minuten Zeit, um die Frage auf Post-Its für sich zu beantworten. Als Tipp: schreibt die Kategorie auf jedes Post-It, sodass ihr später noch wisst, welcher Inhalt zu welcher Kategorie gehört. Wenn die Zeit abgelaufen ist, stellt jedes Teammitglied die eigenen Themen vor und hängt sie in den Starfish in die entsprechende Kategorie.

Nachdem alle Zettel im Starfish hängen, sollte man sich die neu gewonnene Transparenz zu Nutze machen. Diskutiert kurz im Team, welche Themen verbessert werden sollten und setzt diese in der kommenden Woche um, um eine Verbesserung hervorzurufen. Wurde ein Thema oder mehrere Themen mehrfach genannt, kann das ein Indiz dafür sein, dass hier Handlungsbedarf besteht.

Der Starfish eignet sich auch hervorragend, um persönliche Themen zu reflektieren.


Startet doch gleich mit der Reflexion.

  • Wie lief euer letzter Monat?

  • Das erste Quartal neigt sich dem Ende. Wie lief das erste Quartal für dich oder euch? Was habt ihr gelernt? Möchtet ihr etwas verbessern?

  • Fragt euch auch gerne, nachdem ihr eine Retro-Methode einige Male ausprobiert habt, ob das die richtige Methode für euch ist.

Habt ihr bereits Erfahrungen mit Retrospektiven gesammelt? Welche ist eure Lieblingsmethode?


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