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Auf der Suche nach Fokus

Wem fällt es schwer sich zu fokussieren? Sehr viele würden diese Frage womöglich wie folgt beantworten: „Oh ja, mir fällt es schwer“! Das ist auch kein Wunder, wenn ständig von irgendwo eine neue Information aufpoppt und einen aus der Tätigkeit rausreißt, mit der man gerade beschäftigt war. Egal, ob deine Smartwatch die neusten Infos aus der Welt mit dir teilen möchte, Outlook dir mitteilt, dass du eine neue Email bekommen hast, Instagram, Facebook oder LinkedIn dich darauf hinweisen, dass jemand deinen Beitrag kommentiert oder geliked hat, oder einfach ein Krankenwagen an deinem Fenster vorbei fährt und deine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Und weil all diese Reize so interessant scheinen, musst du direkt überprüfen, ob du nicht etwas Wichtiges verpasst. Offensichtlich scheint alles wichtiger zu sein, als das, was du gerade getan hast.




Wie zum Teufel soll man dann den Fokus beim Meditieren nach Innen richten, wenn das Außen so „laut“ und aufdringlich ist? Das 5. Glied des „8 stufigen Pfads von Patanjali“ - Pratyahara genannt – aus dem Yoga Sutra beschreibt das Zurückziehen der Sinne. Ziel ist es die Sinnesfunktionen so zu besänftigen, dass sie sich nicht zu leicht mit äußeren Informationen verbinden. Gar nicht so einfach. Ich habe das schon oft geübt. Puhhh. Dabei ist das so wichtig in unserer schnelllebigen und lauten Zeit, die ständig etwas Neues von uns abverlangt, diese „Geräuschkulisse“ zeitweise auszublenden.


Nicht selten führt die Fülle der Informationen, die wir entweder durch sehen, hören, riechen, schmecken oder fühlen aufnehmen dazu, dass wir uns gestresst fühlen. Und das hemmt uns dann an einer Sache dran zu bleiben.

Abläufe passieren dann ganz automatisch. Das Smartphone vibriert oder wir sehen aus dem Augenwinkel, wie ein Popup auf dem Bildschirm erscheint. Ganz natürlich folgen wir dem kürzlich erschienen Reiz von außen und wissen kurze Zeit später nicht mehr, was wir uns eigentlich ansehen oder lesen wollten und haben schon wieder den Fokus der aktuellen Tätigkeit verloren.


Im Arbeitskontext sieht das oft ähnlich aus. Auch hier sind wir darauf konditioniert, ständig reagieren „zu müssen“. Wir arbeiten an einer Aufgabe und plötzlich erreicht uns eine neue Anfrage per Email, die sofort interessanter erscheint als die aktuelle Tätigkeit. Oder kennt ihr das? Du arbeitest aktuell in 3 verschiedenen Projekten und fragst dich, warum du keins davon fertig bekommst. Fehlt vielleicht der Fokus auf ein einziges Projekt? Ich weiß es nicht. Das muss sicherlich im Einzelfall entschieden werden.


Und wie können wir aus diesem Kreislauf ausbrechen? Indem wir zuerst einmal erkennen, dass wir uns in diesem Kreislauf befinden, uns dann Methoden aneignen, die uns helfen Fokus zu finden und zu halten und dann muss man viel üben. Um den persönlichen Fokus zu schärfen helfen u.a. Achtsamkeitsübungen, Atemübungen oder geführte Meditation. Im beruflichen Kontext sind Priorisierungsmethoden oder Frameworks wie OKRs sicherlich eine gute Wahl, um den Fokus eine gewisse Zeit auf ein Thema zu richten. Und dann heißt es üben, üben, üben und immer wieder zu reflektieren.



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